LANDSCHAFT DIA SHOW.
Stadtgebiet
Dörfer
- Kiris
- Aslanbucak
- Kuzdere
- Camyuva
- Tekirova
- Beldibi.
Geschichte
Die Ebene am Fuß des steil aufragenden Tauros-Gebirges entstand durch den Fluss Ağva, in dessen ehemaligem Delta Kemer liegt. Sein Hauptarm mündet heute zwischen Kiris und Camyuva ins Mittelmeer, ein Nebenarm windet sich durch Kemer. Der Fluss führt nur im Winter Wasser. Die Region ist seit bis zu 50.000 Jahren bewohnt. Darauf deuten Höhlenfunde hin, die in den Jahren 1960-66 zu Ausgrabungen in einer Höhle bei Beldibi führten. Die Höhle wurde lange genutzt, wobei sich sechs Schichten unterscheiden lassen. Eisenoxid-Zeichnungen fanden sich ebenso wie Schneidwerkzeuge.
In der Antike bestand ein Ort, der im Allgemeinen mit Idyros identifiziert wird. Er befand sich etwas südwestlich des heutigen Stadtzentrums, sowie nördlich der bedeutenden Handelsstadt Phaselis. Auf dem Gebiet des ehemaligen Idyros befand sich eine Kirche (wahrscheinlich aus dem 4. bis 7. Jahrhundert), deren Überreste allerdings nur noch schwer zu erkennen sind.[2] Die Stadt erstreckte sich um den befestigten Çalisdag-Hügel. Relikte aus klassischer oder hellemistischer Zeit fanden sich bei den Grabungen von 1976-77 allerdings nicht, so dass die Identifikation von Kemer mit Idyros unsicher bleibt.[3]
Seldschukisches Bauwerk, 13. Jahrhundert
Die Treppe zum Dach des sogenanntenseldschukischen Jagdhauses
Im 13. Jahrhundert nutzten Seldschuken das Gebiet zur Jagd. In der ersten Hälfte des Jahrhunderts entstand das sogenannte seldschukische Jagdhaus, dessen Funktion jedoch unklar ist. Es handelt sich um einen rechteckigen, mit einer 15 m mal 15 m langen und 3 m hohen Mauer umgebenen Bau, der Schießscharten aufweist, sowie eine rund 80 cm breite Treppe, die auf das Dach führt. Sie weist baldachinartige Verzierungen auf. Die Steinblöcke der Außenwand sind dicht gefugt, die Mauer des Bauwerks ist etwa einen Meter dick. Ein Eingangsportal fand sich nicht, es sei denn, es befand sich an der Stelle des Durchbruchs durch die Außenwand. Untersucht wurde das Bauwerk erst 2005. Wie die beiden rund drei bzw. vier Meter langen antiken Säulen, die innerhalb der Umrandungsmauer liegen, hierher kamen, ist unklar.
Um 1910 hieß Kemer noch Eski Köy (dt. das alte Dorf) und war von einer Sumpflandschaft mit Seen umgeben, die durch das Schmelzwasser des Gebirges entstanden waren. Die Bewohner erbauten in den Ausläufern des Gebirges eine 23 km lange Mauer aus Steinen, um sich vor den Überflutungen zu schützen. Wegen dieser Mauer wurde Eski Köy in Kemer (dt. Bogen oder Gürtel) umbenannt.
Bis in die 1960er Jahre war Kemer nur über den Seeweg zu erreichen. Durch die Küstenstraße (D-400), die von Antalya nach Kumluca führt, wurde Kemer 1972 über eine Landstraße erreichbar. Seit 1980 begann ein mehr oder minder planmäßiger Ausbau unter Begleitung des Süd-Antalya-Tourismus-Forschungs-Projekts. Mittel einer UN-Organisation wurden bereitgestellt, um den Ausbau von einem Fischerdorf zu einer ausschließlich auf Tourismus ausgerichteten Kleinstadt zu beginnen, die aber die Fehler des Massentourismus‘, wie er in Spanien und Teilen Italiens eingesetzt hatte, zu vermeiden suchte. Zunächst wurde ein Kanalisationsnetz angelegt, dann folgten Straßenbauten und Hotels wurden entsprechend den Vorgaben mit begrenzter Bauhöhe errichtet. Heute gibt es in der Stadt Kemer zahlreiche Hotels mit insgesamt über 50.000 Betten, die meisten Fünf-Sterne-Hotels erstrecken sich entlang der Küste, auf der Westseite der Straße wurden weniger aufwändige Hotels und Mietwohnungen errichtet. Die Hauptsaison endet Anfang November, im Winter sind fast alle Hotels geschlossen. Die meisten haben auf All-Inclusive-Betrieb umgestellt, wobei die Zahl der Touristen erheblich zurückgegangen ist.
2006 wurde die Seilbahn auf den 2365 m hohen Berg Tahtali eröffnet, im April 2010 wurden die drei Tunnel zwischen Antalya und Kemer in Anwesenheit des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan dem Verkehr übergeben.
Der Yachthafen am Südrand der Stadt
Seit 2009 ist Mustafa Gül Bürgermeister. Er ließ den Olbia-Park in Hafennähe umbenennen und ein neues Denkmal aufstellen. Er hieß nun nach dem türkischen Hauptmann (Yüzbaşı) Mustafa Ertuğrul Aker, der im Ersten Weltkrieg drei Schiffe versenkt hat. Zwei der Wracks liegen noch vor Kemer im Mittelmeer, die Paris II etwa 1,5 km vor dem Hafen in etwa 33 m Tiefe.[4] Dieser Bereich liegt am Ende der Strandpromenade und zugleich in der verlängerten Achse der Hafenstraße, die die wichtigste Einkaufsstraße der Stadt bildet. 2004 war dort der Aquapark abgerissen worden, der als Anlage mit Wasserrutschen auf die frühen 90er Jahre zurückging. Da die meisten Hotels inzwischen selbst solche Rutschen anboten, wies der Park immer weniger Besucher auf. 2006 entstand daher der Olbia-Park. Der Name geht auf die Behauptung zurück, die antike Stadt Olbia habe westlich von Antalya gelegen und daher in der Nähe Kemers. Die tatsächliche antike Stadt Idyros wurde hingegen weitgehend abgetragen.
Neben der Moschee am Atatürk Blv. entstand ab 2007 eine zweite Moschee für 2.000 Besucher.
Seit 2010 wird der gesamte Ort von Videokameras überwacht.